Bürsten und Kämmen sind nicht nur zum Fellwechsel im Frühjahr und Herbst angesagt, sondern gehören zur Grundpflege eines jeden Hundes. Dieses ist wichtig, um die Gesunderhaltung Ihres Tieres zu gewährleisten und lästige Verwollungen und Filz zu vermeiden.
Beim Bürsten und Kämmen wird altes Haar entfernt, das Fell aufgelockert und die Haut bekommt Luft. Dies sichert eine gesunde Regulierung der Körpertemperatur. Zudem können bei der regelmäßigen Pflege Hautreizungen, Parasiten und Verletzungen rasch erkannt werden.Gewöhnen Sie Ihren Hund vom Welpenalter an die regelmäßige Fellpflege durch Bürsten und Kämmen. Neben den gesundheitlichen Aspekten trainiert es Ihren Vierbeiner auch für anderweitige Behandlungen im Hundesalon oder beim Tierarzt und festigt durch den Körperkontakt die Beziehung zwischen Mensch und Hund.
Bei Glatthaar- bzw. Stockhaar-Hunden muss das abgestorbene Deckhaar und Unterwolle regelmäßig entfernt werden. Beide Schichten wechseln nämlich regelmäßig. Dem Hund bringt die Pflege Erleichterung, das alte Fell juckt nicht in der Haut und das neue Wachstum wird angeregt. Nicht zuletzt glänzt das Fell und fungiert Schmutz, Wasser und Sonnenstrahlen abweisend.
Rassebeispiel: Schweizer Sennen, Labrador, Beagle, Boxer, Mops, Dobermann, Deutsch Kurzhaar, Bloodhound, Dalmatiner
Bei diesem Felltyp sollte der Hund regelmäßig getrimmt werden. Trimmen bedeutet, dass das abgestorbene Oberhaar ausgezupft wird. Dies ist deshalb nötig, da das feste Deckhaar bei Erreichen einer bestimmten Länge abstirbt. Durch das Trimmen wird dem Wachstum des neuen Haares ein Impuls verliehen, die Farbe des Fells und dessen Struktur bleiben kräftig erhalten und außerdem werden so Hautentzündungen vorgebeugt. Dieses Fell besteht aus 3 Schichten – dem sogenannten Rolling Coat. Durch das Entfernen der oberen, abgestorbenen Deckschicht wird eine zweite, lebendige Deckschicht freigelegt. Zusammen mit der Unterwollschicht ist der Hund zu jede Zeit gut geschützt.
Rassebeispiele: Terrier der Trimmklasse (Parson Russell, Norwich, Norfolk, Border, Irish, Airdaile, Fox, Westhighland), Rauhaardackel, Schnauzer und alle trimmbaren Mischlinge.
Hunde ohne Unterwolle haben keinen Haarwechsel und werden deshalb geschnitten bzw. geschoren. Diese Rassen haaren nicht. Häufig ist das Fell sehr weich und fein, sodass es zu Verfilzungen neigt, welche möglichst früh beseitigt werden sollten und im besten Fall bei regelmäßiger Pflege erst gar nicht entstehen.
Rassebeispiele: Pudel, Bichon, Kerry Blue, Soft Coated Wheaten Terrier, Badlington Terrier, Black Russian Terrier, alle Pudelmischlinge (Labradoodle, Goldendoodle, Maltipu, Cockapoo etc.) wenn der Pudelanteil dominiert.
Langhaarige Hunde mit glänzender Deckschicht und Unterwolle sollten in regelmäßigen Abständen von abgestorbenem Deckhaar, Unterwolle und Verfilzungen/Verwollungen befreit werden.
Es sei hier nochmal besonders hervorzuheben, dass man Langhaarhunde nicht kurz schert! Das Kurzscheren des Fells kann zu einer Vielzahl von Problemen führen. Eines davon ist eine gestörte Talgproduktion der Haut, was zu weiteren schweren Hautkrankheiten führen kann. Ein weitaus größeres Problem ist aber, dass kurz geschorenes Haar keinen Schutz vor Sonneneinstrahlung bietet. Es stimmt nicht, dass Hunde mit viel Fell im Sommer schwitzen. Der Hund verfügt über andere Kühlungsmechanismen. Er hechelt und erreicht so eine Wasserverdunstung über die Atemwege – das bewirkt die Körperkühlung.
Damit aber das Fell als „Klimaanlage“ funktionieren kann, muss die Luftzirkulation funktionieren. Abgestorbene Unterwolle muss ausgebürstet und entfernt werden. Wird die Unterwolle im Haar belassen, ist die Luftzirkulation blockiert und es kommt zur Überhitzung. Wird das Hundefell zu oft oder zu kurz geschoren, wächst das Deckhaar eines Tages nicht mehr nach. Das Resultat ist ein Hund, dessen Fell nur aus stumpfer, wattiger Unterwolle besteht.
Rassebeispiele: Golden Retriever, Australien Shepherd, Border Collie, Collie, Berner Sennen, Schäferhund, Samojede, Setter, Spaniel, Neufundländer, Münsterländer usw.
Bei diesen Hunden wächst eine Unterwolle in fast der gesamten Länge bei, sodass man beide Schichten differenzieren kann. Die Unterwolle wechselt jedoch unterjährig noch stärker als das Deckhaar. So lange noch abgestorbene Unterwolle in der Haut steckt und sich mit dem Deckhaar verwirrt, entstehen starke Verfilzungen. Dieses Haar muss deshalb regelmäßig und intensiv mit speziellen Bürsten gebürstet, gekämmt und gepflegt werden. Kürzungen sollten nur mit der Schere vorgenommen werden. Ein Abscheren führt zu noch stärkerer Verwollung und teilweise extremer Lockenbildung die nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Rassebeispiele: Bearded Collie, Briard, Tibetterrier
Dieses Fell wächst in der Länge und fällt dann aus. Das Fell muss täglich intensiv gebürstet und gekämmt werden um Verfilzungen vorzubeugen. Auch hier gibt es manchmal abgestorbenes, längeres Unterfell, das durch Bürsten entfernt werden muss.
Rassebeispiel: Havaneser, Bologneser, Lhasa Apso, Shih Tzu, Malteser, Yorshire Terrier, Coton de Tulear